Nur zwei Bürgermeister gibt es in der Gemeinde Pittersberg für den Zeitraum von 1906 bis 1929. Der Schmiedemeister Peter Scheibl, der zum letzten Mal am 13. Juli 1919 seine Unterschrift unter
eine Niederschrift setzt und der Schreinermeister Georg Schuirer, der erstmal am 21. Dezember desselben Jahres unterzeichnet.
Erkenntnisse aus den Beratungen und Beschlüssen des Gemeindeausschusses zur Finanzlage der Gemeinde Pittersberg:
Wie jede andere Kommune in Bayern hat auch die Gemeinde Pittersberg für die Befriedigung der Gemeindebedürfnisse zu sorgen. Demgemäß obliegen ihr die Herstellung und Unterhaltung der nötigen
öffentlichen Gebäude wie Schule, Feuerwehrhaus u. dgl. Die Beschaffung der dafür nötigen Einrichtungen und Geräte, die Instandhaltung der Gemeindeverbindungs- und Ortswege, der Brücken und Stege,
die Versorgung mit und Überwachung von öffentlichen Brunnen sowie die Aufstellung des Ortspolizei- und Felschutzperonals.
Die Ausgaben für diese Aufgaben bestreitet sie aus Renten des Gemeindevermögens, Stiftungen, Gebühren und Strafgeldern, Zuschüssen des Staates und anderer öffentlicher Kassen sowie auf besonderen
Rechtstiteln beruhende Leistungen Dritter. Reichen diese Mittel nicht aus, kann der Gemeindeausschuss mit Bestätigung der Gemeindeversammlung Umlagen, Verbrauchssteuern und sonstige örtliche
Abgaben beschließen.
Damit scheint die Gemeinde Pittersberg in der Vorkriegszeit einigermaßen zurecht zu kommen, wenn sie auch keine allzu großen Sprünge machen kann.
Die Finanzlage der Gemeinden entwickelt sich im Verlauf des Krieges 1914/18 und danach dramatisch zum Schlechteren. Durch die immer stärkere Produktion von Waffen und sonstigem Kriegsbedarf, die
sowohl passiv als auch aktiv der Zerstörung dienen, braucht der Staat kontinuierlich mehr Geld. Dem steht jedoch kein entsprechender Gegenwert an Waren und Dienstleistungen ausgleichend
gegenüber. Im Gegenteil wächst die Kluft ständig. Die Inflation nimmt unaufhaltsam ihren Lauf und erreicht 1923 die Höchststufe der Geldentwertung in Deutschland. Ein US-Dollar entspricht 4,2
Billionen RM oder umgekehrt ist eine Reichsmark nur den 4,2-billionsten Teil eines US-Dollars wert.
Ab 1924 kehren allmählich wieder normale Verhältnisse im Lande ein, wenn auch unter weiteren Entbehrungen und mit großer Sparsamkeit.
Im Juni 1945 mussten die Gemeinden an das Landratsamt melden, wer zum Kriegsende Bürgermeister und Gemeinderat in Pittersberg war.
Die Unterlagen im Staatsarchiv Amberg weisen Michael Rockinger seit 1940 als Gemeindeoberhaupt, Michael Bartmann aus Freihöls und Johann Stangl aus Kreith als Beigeordnete und Franz Kölbl,
Freihöls, Peter Schuster, Pittersberg, sowie Johann Breitschaft, Niederarling, als Gemeinderäte aus. Laut dieser Meldung leben in der Gemeinde Pittersberg zu dieser Zeit 742 Einwohner.
Die Amerikaner setzten noch im gleichen Jahr Georg Sperber als Bürgermeister ein. Er wird bei der ersten Wahl am 27. Januar 1946 in seinem Amt bestätigt.
Die Wähler schenken ihr Vertrauen am 25. April 1948 aber schon wieder dem Landwirt und Maurer Michael Rockinger.
Die Amtszeit unter den Nazis hat ihm in der Bevölkerung in keiner Weise geschadet, denn er gewinnt auch die Wahl 1952.
Zeitgenossen schildern Michael Rockinger als umgänglichen, humorigen Mann, der niemanden bewusst Unrecht zufügte und für die Gemeinde nur das Beste wollte. Im Gemeinderat vermied er Streit, hatte
seine festen Ziele und versuchten die Räte ihm etwas auf- und einzureden, das nicht in sein Konzept passte, dann gab er ein weder zustimmendes noch ablehnendes "m-m" - Brummen von sich und ließ
das Verlangte in der Folge im Sande verlaufen.
Als Gemeinderäte stehen damals dem Bürgermeister Johann Scheibl, Josef Hammer und Franz Westiner aus Pittersberg, Johann Pronath und Georg Breitschaft aus Freihöls, Georg Bäuml und Josef Schmid
aus Kreith und Josef Mulzer aus Breitenbrunn zur Seite.
Gemeinderat Scheibl vertritt als 2. Bürgermeister M. Rockinger und Gemeinderat Hammer fungiert als Schriftführer. Die Niederschriften verfasst jedoch offensichtlich der 1. Bürgermeister
selber.
Das Sitzungsbuch beginnt erst mit dem 1. März 1954 und die Einträge über den Bürgermeister und die Funktionsstellen sind bis 1958 spärlich.
Bei der zweiten Wahl 1956 ändert sich wenig an der Zusammensetzung des Gemeidegremiums. Lediglich Josef Hammer wird durch Josef Beer ersetzt.
Ein wesentlich bedeutenderes Problem kommt auf die Gemeine 1956 mit der Verlegung der Bunderstraße zu. Lärm und Verkehrsgefahren belästigen und beeinträchtigen die Einwohner. Oft warteten die
Bauern mit ihren Traktoren zehn Minuten und länger in den Hofausfahrten bis sie weiterfahren konnten. Bisher führte die Bundesstraße durch den Ort, war früher schon die Hauptstraße und Lebensader
und bringt zumindest den zwei Wirtshäusern und zwei Kramerläden, gelegentlich auch den wenigen Handwerkern einen gewissen Profit.
Doch der stetig wachsende Verkehr lässt den Straßenplanern eine Umgehung als zwingend erforderlich erscheinen. Dies ist den Gemeinderäten völlig unverständlich und alle Mitglieder verlassen am
19. Juni 1956 den Saal, so dass kein Beschluss zustande kommt.
Fast genau zwei Jahre später hat man wohl die Richtigkeit der Maßnahme erkannt und tritt den benötigten Grund für den Bau der B95 Umgehung ab. In derselben Sitzung erklären sich die Räte zur
Übernahme der alten Straße von Kilometer 5,4 bis Kilometer 8,1 also Wirtschaftsweg beriet, wenn dieses Teilstück in einen „fahrbaren, guten Zustand hergestellt wird.“ Am 18. November 1959 liegt
der Vertrag des Straßenbauamtes Amberg über die Abstufung der alten Bundesstraße durch Pittersberg vor, den der Gemeinderat einstimmig anerkannt.
Im Mai 1960 konstituiert der neue Gemeinderat.
Neben den bisherigen Gemeinderäten Johann Scheibl, Josef Götz, Franz Westiner, Josef Hammer und Josef Schmid (Kreith) haben den Sprung in das Gremium Josef Schmid aus Pittersberg, Karl Mändl aus
Au und Johann Rester aus Arling geschafft. Georg Schuierer verzichtet bei gleicher Stimmenzahl von 199 wie Mändl auf den Losentscheid.
Johann Scheibl wird wieder 2. Bürgermeister.
Am 5. Juni 1965 verstirbt überraschend Bürgermeister Rockinger. Bis August vertritt ihn Johann Scheibl.
Am 28. dieses Monats leitet zum ersten Mal der neu gewählte und vom ältesten Gemeinderatsmitglied Franz Westiner vereidigte Bürgermeister Alwin Dotzler die Gemeinderatsitzung. Er übernimmt das
Standesamt und die Gemeindeschreiberei. Dafür billigt ihm der Gemeinderat ab 1. Januar 1961 eine Entschädigung von 250 DM im Monat zu.
Pittersberg war zweifellos nach dem Krieg die größte der drei Gemeinden, die später zu einer zusammengelegt wurden. Entsprechend erweitert sich ihr Aufgaben- und Aufwandsbereich. Die Strukturen bleiben auch in den fünfziger und sechziger Jahren vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Große gewerbliche oder gar industrielle Einnahmequellen sind knapp, dennoch baut die Gemeinde eine Wasserleitung, eine neue Schule, muss sich an Straßenausbau- und -sanierungsprojekten beteiligen und unterstützt die Orte Freihöls und Kreith in der Bebauung.
1. Bürgermeister W. Jäger,
2. Bürgermeister M. Elsner,
Johann Rester, Arling,
Josef Schmid, Pittersberg
Johann Kammerl,
Konrad Bartmann, Freihöls
Alois Gresser,
A. Reindl, Diebis
Johann König,
Fr. Mehrl, Diebis
L. Sturm
M. Wiedenbauer, Ipflheim
Erich Meidinger 1. Bürgermeister
CSU
Günther Denk
Michael Götz
Hubertus Freiherr von Eyb
Julia Meidinger
Hermann Sturm
Thomas Wiedenbauer
CSL
Johann Vornlocher (2. Bürgermeister)
Harald Röbl
Richard Scharf
FWG
Herbert Jäger (3. Bürgermeister)
Christian Elsner
Peter Weishaupt
SPD
Susanne Honig
Daniel Plata
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